Geografie und Politik
Die Beiträge “Schulmaterial” wurden erstellt von Georg Fath, Gabriela Ripka und Gerhard Luber
EU ist nicht Europa!
Europa umfasst als geografische Größe einen Raum vom Atlantik bis zum Ural. Doch nicht alle Staaten auf dieser Fläche gehören auch zur EU.
Die Europäische Union [= EU] hat nach dem Austritt des Vereinigten Königreichs aktuell 27 Mitgliedsstaaten.
Einige weitere Staaten möchten der EU gerne beitreten; sie befinden sich ausnahmslos in Ost- und Südost-Europa.
Türkei (seit 1999), Nordmazedonien (seit 2005), Montenegro (seit 2010), Serbien (seit 2012), Albanien (seit 2014), Moldau (seit 2022), Ukraine (seit 2022) und Bosnien und Herzegowina (seit 2022)
Armenien, Aserbaidschan, Belarus, Russland
Liechtenstein, Andorra, San Marino, Vatikanstadt
Weltmacht Europa?
Sieht man von der unbewohnten Antarktis einmal ab, so ist Europa nach Australien der zweitkleinste Kontinent der Erde, sowohl hinsichtlich seiner Fläche als auch der auf dem Kontinent wohnenden Bevölkerung.
Kein anderer Kontinent besteht jedoch aus so vielen Einzelstaaten wie Europa, nämlich mit der Türkei und Russland zusammen 47.
Vergleicht man daher die EU mit riesigen Ländern wie den USA und China hinsichtlich ihrer Wirtschaftskraft, so war die EU mit einem nominalen Bruttoinlandsprodukt (BIP) von rund 15,6 Mrd. US-Dollar nach Angaben des IWF (Internationaler Währungsfonds) im Jahr 2019 nach den USA die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt und repräsentierte etwa 22,8 % der globalen Wirtschaftsleistung.
Chrkl, Lizenz: CC BY-SA 3.0
“Es gibt nur zwei Arten von Staaten in Europa: Kleine Staaten und kleine Staaten, die nur noch nicht begriffen haben, dass sie kleine Staaten sind”
[Paul Henri Spaak, 1899-1972, bedeutender belgischer Politiker und europäischer Visionär]
Europas gefährdete Zukunft
Trotz einer ständigen Steigerung der Wirtschaftsleistung pro Kopf der Bevölkerung in der EU ist der prozentuale Anteil gegenüber den Konkurrenten USA und besonders gegenüber China rückläufig. Schaut Euch diese Grafik dazu an:
Christian Hartmann, Martin Hetterich, Christina Puciata, Christoph Kettelhoit, Bundeszentrale für politische Bildung Lizenz: CC BY-NC-ND 3.0 DE, Screenshot des Videos bei 2:47
“Und die Bevölkerungszahlen: Heute leben in der EU rund 450 Millionen Menschen, das ist mehr als die Bevölkerung der USA und Japans zusammengenommen, allerdings nur etwa ein Drittel der Bevölkerung Chinas.”
Damit machen wir Europäer acht Prozent der Weltbevölkerung aus – 2050 wird der Anteil aber nur noch fünf Prozent betragen. Die Gesellschaft in Europa altert und es fehlen Arbeitskräfte für die Wirtschaft.
Christian Hartmann, Martin Hetterich, Christina Puciata, Christoph Kettelhoit, Bundeszentrale für politische Bildung Lizenz: CC BY-NC-ND 3.0 DE, Screenshot des Videos bei 1:27
Ich habe da einen Film für Euch: Zahlen und Fakten: Europa-EU-USA-China – der liefert dazu hier weitere spannende Zusammenhänge und Beobachtungen. Schaut ihn Euch an, er dauert nur etwa 3 Minuten!
Jonas Thie – “Frauen tragen die Hälfte des Himmels”, 63. Europäischer Wettbewerb
In Vielfalt geeint
Seit dem Jahr 2000 ist dieser prägnante Satz das Motto der Europäischen Union.
“Das Motto bringt zum Ausdruck, dass sich die Europäer in der EU zusammengeschlossen haben, um sich gemeinsam für Frieden und Wohlstand einzusetzen …”
“… und dass gleichzeitig die vielen verschiedenen europäischen Kulturen, Traditionen und Sprachen in ihrer Vielfalt den gesamten Kontinent bereichern.”
Die Flagge der Europäischen Union ist nicht nur ein Symbol für die EU, sie steht im weiteren Sinne auch für die Einheit und Identität Europas.
Sie zeigt einen Kreis aus zwölf goldenen Sternen auf blauem Hintergrund. Die Sterne stehen für die Werte Einheit, Solidarität und Harmonie zwischen den Völkern Europas.
Die Zahl der Sterne hat nichts mit der Anzahl der Mitgliedsländer zu tun – der Kreis hingegen ist ein Symbol für die Einheit.
Die Europahymne ist ein weiteres Symbol der EU. Sie ersetzt die Nationalhymnen der Mitgliedstaaten nicht, sondern versinnbildlicht Europas Einheit in der Vielfalt in der universellen Sprache der Musik.
[Europahymne: 02:07 min auf der EU-Webseite]
Ludwig van Beethoven hat seine Melodie zu einem wunderbaren Text von Friedrich Schiller komponiert:
„Freude, schöner Götterfunken, Tochter aus Elysium, wir betreten feuertrunken, Himmlische, dein Heiligtum.“
Muss man mehr sagen?