Wertealltag
Europa betrifft jede/n
“Europa betrifft mich nicht”, kann man eigentlich nur sagen, wenn man nicht atmet, kein Wasser trinkt, nicht einkauft, keine Ausbildung macht und wenn man nicht reist.
Warum das so ist, kannst du im Detail hier erfahren.
Freiheit zu Reisen
Grenzkontrollen und Geldumtausch innerhalb Europas sind jungen Menschen heute fast nur noch aus Erzählungen ihrer Eltern und ihrer Großeltern bekannt.
Dass es sie heute praktisch nicht mehr gibt, ist eine Selbstverständlichkeit, die es OHNE EU aber NICHT gäbe.
1985 wurde das Europa ohne Schlagbäume in dem kleinen luxemburgischen Winzerdorf Schengen vereinbart, 1995 wurde das Schengener Abkommen Realität.
Irland ist dem Schengener Abkommen zwar bis heute (noch) nicht beigetreten, wohl aber mittlerweile die NICHT-EU-Länder Norwegen, Island, Liechtenstein und die Schweiz.
„DiscoverEU“ heißt eine von der EU gesponserte Verlosung von Bahn-Tickets für 18-Jährige, um mit dem Zug durch Europa zu reisen und dabei seine Städte und Landschaften kennenzulernen und Erfahrungen zu sammeln.
„ERASMUS“ – das PLUS für STUDIUM und BERUF
Seit 1987 hat das EU-Programm „Erasmus“ schon mehr als zehn Millionen jungen Menschen ermöglicht, ihr Studium oder ihre Berufsausbildung in einem Land der EU zu ergänzen, ihre Karriere- Chancen zu verbessern, aber auch wertvolle persönliche Erfahrungen zu machen.
Allein aus Deutschland haben 1,3 Millionen junge Leute seit dem Gründungsjahr an Erasmus teilgenommen.
Als Erasmus+ Stipendiat zahlt man im Ausland keine Studiengebühren, erworbene Leistungen und Qualifikationen werden anerkannt, zudem erhält man eine monatliche Förderung von bis zu 450 Euro (Studium) bzw. 550 Euro (Praktikum).
Toleranz und Vielfalt der Kulturen
„Wenn man alles noch einmal machen müsste, würde ich mit der Kultur anfangen.“
Dieser Satz wird Jean Monnet, einem der Gründerväter Europas, zugeschrieben. Er steht für die Erkenntnis, dass die Kultur ein wichtiger Motor der europäischen Identität ist. Ihre Vielfalt bereichert die Menschen, bringt ihnen Freude und ein Gefühl der Identität.
Das Zusammenleben der Menschen in einem Staat oder gar in einer Gemeinschaft von Staaten ist im 21. Jahrhundert ein kompliziertes Geflecht geworden. Daher wirkt das Recht in vielen einzelnen Bereichen des Alltags. Zum Beispiel so:
“Aber fast täglich nehme ich Beispiele für das Gegenteil wahr: Menschen auch in unserem Land sorgen sich ängstlich um den Verlust ihrer nationalen Identität.”
“Ja manchmal tue ich das auch und ertappe mich dabei, dass ich mit einem eigenartigen Nationalstolz auf Menschen mit anderer Nationalität oder Hautfarbe herabblicke.”
“Genau da fängt subtile Diskriminierung im Alltag an und leider führt diese immer wieder zu offenem Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, obwohl die nicht nur bei uns, sondern in allen Mitgliedsstaaten der EU strafbar sind.”
“Umso mehr sollten wir alle mitwirken, Diskriminierung schon im Ansatz zu erkennen und ihr Verständnis, Toleranz und Respekt für Andere und für Fremdes und Neues entgegenzusetzen; das ist europäischer Geist.”
Kommunales Wahlrecht überall
Jede EU-Bürgerin und jeder EU-Bürger hat an seinem Wohnort das Recht, an kommunalen Wahlen teilzunehmen, sowohl aktiv als auch passiv.
In den meisten deutschen Bundesländer (Bayern bildet hier eine Ausnahme) können EU-Bürger für alle Ämter auf kommunaler Ebene, sogar für das eines Bürgermeisters, kandidieren.
Wer die Staatsangehörigkeit eines EU-Mitgliedslandes NICHT hat, ist von den Kommunalwahlen ausgeschlossen. So darf ein Spanier, der seinen Wohnsitz vor vier Monaten nach München verlegt hat, als EU-Bürger an den Kommunalwahlen in Deutschland teilnehmen. Ein Türke, der in Deutschland geboren wurde und seit 20 Jahren hier lebt, muss dagegen am Wahltag zuhause bleiben.